Der Bischofswald in Steyr Münichholz Die kath. Kirche ist flächenmäßig der größte private Grundbesitzer im Stadtgebiet von Steyr. Cirka 550.000 m2 umfasst ihre Grundfläche. Im Vergleich dazu, um sich ein Bild zu machen: BMW Steyr mit seinen riesigen Produktionshallen und Parkplätzen hat ca. 200.000 m2. Welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Der Feudalismus und alle seine Besitzansprüche, beginnend im 9. Jahrhundert, wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zu 1/3 abgeschafft. Unter der Feudalgesellschaft, dem Lehnswesen, versteht man, das durch Lehnsrecht geregelte personale Verhältnis zwischen Lehnsherrn und adligen Vasallen und den Geistlichen mit seinen Auswirkungen auf die politischen, militärischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gedanken und Strukturen des europäischen Mittelalters. Bei der damaligen Auflösung der Feudalherrschaften wurde 1/3 des Grundes den Bauern überlassen, 1/3 blieb dem Feudalherren (Kirche oder Adel) und 1/3 blieb ebenfalls bei den Feudalherren mit Vorkaufsrecht der Bauern. Nachdem der Adel und auch die Kirche so gut wie nie etwas verkauft hat und auch das Vorkaufsrecht auf keine ursprünglichen Besitzer mehr bezogen werden kann, blieb dieses Drittel ebenso wie das andere 1/3 bei den Feudalherren. 2/3 der Feudalherrschaft ist somit bis heute erhalten geblieben. Die offizielle Abschaffung des Feudalismus im 19. Jahrhundert hat sich folglich nur auf 1/3 bezogen. Bei 2/3 sind viele Strukturen und Besitzverhältnisse bis heute erhalten geblieben. Die Vermutung liegt sehr nahe, dass die Besitzverhältnisse des Bischofswalds in Steyr-Münichholz auch noch aus dieser Zeit stammen. Strukturveränderungen hat es in Steyr und auch überall woanders im Laufe der Zeit viele gegeben, nicht nur in Steyr. Auch Münichholz gehörte einmal zu Niederösterreich. Teile von Steyr gehörten zu St. Ulrich. Aber viele dieser Verschiebungen, die zur heutigen Situation führten, wurden im Sinne der Bevölkerung vollzogen und nicht extern über die Köpfe der Bevölkerung hinweg. Für die damalige Bevölkerung war es kein Nachteil, wenn sie nicht mehr zu Niederösterreich oder St. Ulrich gehörten. Nicht aber die Besitzansprüche, die durch den Feudalismus entstanden sind. Diese sind aus wahnwitzigen Motiven vom Papst gekrönten Kaisern, Königen, Fürsten, Grafen und der Geistlichkeit ohne Rücksicht auf die Bevölkerung vollzogen worden und vieles davon ist bis heute, von der Bevölkerung unbeachtet, erhalten geblieben. Besitzansprüche aus der Zeit des Feudalismus haben im 21. Jahrhundert keine Berechtigung mehr. Seite 1 von
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Wenn man den teils
verwahrlosten Bischofswald von dem unzählig
wild wuchernden Gestrüpp befreit, dass
ohnehin nur ein gesundes Wachstum des Waldes
beeinträchtigt, könnte für die Bevölkerung
ein Naherholungsgebiet mit z.B.
Kinderspielplatz und noch vieles mehr
entstehen, ohne die Struktur des Waldes zu
beeinträchtigen. Befreit vom wildwuchernden
Gestrüpp würde die grüne Lunge im Herzen von
Münichholz wieder
aufatmen.
Dass der Feudalismus in Österreich lediglich zu 1/3 beendet wurde, wird auch dadurch sichtbar, dass die kath. Kirche mit geschätzten 250.000 Hektar der größte private Grundbesitzer Österreichs ist. Das sind ungefähr 2.500 km2. Das entspricht fast der gesamten Fläche von Vorarlberg. Kaum zu glauben. Einem derart gigantischen Großgrundbesitzer würde der Bischofswald deshalb nicht wirklich abgehen. Davon kann man ausgehen. Münichholz hat eine Fläche von ungefähr 3,94 km2. Der Bischofswald hat eine Fläche von ungefähr 0,5 km2. 1/8 von Münichholz gehört der kath. Kirche. Wer hätte das gedacht? Wäre ich ein Christ in Münichholz, wäre diese Situation für mich unerträglich. Geistliche dürfen keine Frau haben, weil Jesus auch keine Frau gehabt hat. Jesus hat aber auch nirgendwo auf der Welt 1/8 eines Stadtteils gehabt. Wo ist denn da der Unterschied? Für eine Organisation, die sich selbst als „göttliche Instanz“ bezeichnet, wäre die Rückgabe eines Stück Waldes an seine moralisch-rechtmäßigen Inhaber, der Münichholzer Bevölkerung, eine Selbstverständlichkeit. Seite
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Ein Beschenkter verschenkt auch einmal etwas Ein Beispiel aus dem Unterrichtsstoff in einem Schulbuch der 4. Klasse Volksschule: .
In ihrer 1.700-jährigen Geschichte hat die
kath. Kirche Tausende Ländereien im Wert von vielen
Milliarden Euros geschenkt oder vererbt bekommen. Was
spricht dagegen, dass ein Beschenkter auch einmal
etwas verschenkt? Wenn jemand, der Tausendfach
beschenkt wurde, beschließt, den Bischofswald, den sie
ohnehin auch irgendwann geschenkt bekommen hat, der
Steyrer Bevölkerung zu schenken, wäre das eine Sünde?
Wäre das böse? Gegen welches der 10. Gebote würde das
verstoßen? Noch dazu einen Wald, zu dem sie ohnehin
keinen Bezug hat, sonst wäre er nicht teilweise
verwahrlost. Würde das komisch erscheinen, wenn ein
Beschenkter auch einmal etwas verschenkt?
Wie auch immer, dieses vorerst einmal oberflächlich angesprochene Thema gehört genauer beleuchtet. Sowohl aktuell als auch historisch von Beginn an. Und dieser liegt wahrscheinlich in einer längst vergangenen und vergessenen Zeit. Um die Geschichte vom Bischofswald zurück zu verfolgen, muss man wohl 1.000 Jahre oder noch länger zurückblicken. Irgendwann gehörte der Wald zu einer ortsansässigen Landwirtschaft. Von adeligen Feudalherren enteignet wurde er dann irgendwann Jahrhunderte später aufgrund irgendeiner abstrusen Geschichte dem Bischof geschenkt. So wie ein Beispiel aus Deutschland, wo die Gräfin gestorben war. Der Graf hatte ein Land der Kirche geschenkt mit der Auflage, dass der Pfarrer ein Jahr lang jeden Sonntag mit den Gläubigen für die Gräfin betet, damit sie in den Himmel kommt. Meinungen und Stellungnahmen, sowohl pro als auch kontra, an: steyr@bischofswald.at oder im Diskussionsforum: Forum Bischofswald Eine Anmeldung im Forum ist nicht erforderlich. Man kann auch mit einem Pseudonym als Gast anonym schreiben. Meinungen sind gefragt! Druckversion: bischofswald.pdf LINKS zu Themen über Steyr Impressum: badhofer, Steyr AUSTRIA badhofer.com Steyr, 02.12.2024 - aktualisiert: 20.12.2024 Seite 3 von
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1/3 des Feudalismus wurde
im 19. Jahrhundert abgeschafft. 2/3 der
Strukturen blieben bis heute unerkannt hinter
den Kulissen erhalten. Dass sich die unzähligen
Menschen, die sich unermüdlich teils
ehrenamtlich Vorort in den kirchlichen
Einrichtungen mit bescheidensten Mittel für die
Menschen abmühen, sich das gefallen lassen, was
da über ihren Köpfen schwebt, ist sagenhaft. Im
Kindergarten wäre das nicht möglich. Die Kinder
würden rebellieren.
Chatgpt (KI)
über die Rolle der kath. Kirche im FeudalismusBertold Brech: „Unsichtbar ist der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße hat.“ Die katholische Kirche spielte im
Feudalismus eine zentrale und vielseitige Rolle,
da sie nicht nur eine religiöse Institution war,
sondern auch eine politische, wirtschaftliche
und kulturelle Macht. Ihre Bedeutung lässt sich
in mehreren Aspekten zusammenfassen:
1. Religiöse Macht und Legitimation • Die katholische Kirche prägte das Weltbild des Feudalismus, indem sie das Feudalsystem als gottgegeben darstellte. Sie vermittelte die Vorstellung, dass der König von Gott eingesetzt war ("Gottesgnadentum") und die Ständeordnung Teil eines göttlichen Plans sei. • Kleriker unterstützten die Herrscher ideologisch, etwa durch Segnungen, Krönungen oder die Rechtfertigung ihrer Machtansprüche. 2. Wirtschaftliche Macht • Die Kirche war einer der größten Landbesitzer im Feudalismus. Klöster, Bistümer und andere kirchliche Institutionen besaßen große Ländereien, die sie bewirtschaften ließen. • Bauern, die auf kirchlichem Grund lebten, waren verpflichtet, Abgaben zu leisten. 3. Politische Macht • Die Kirche hatte großen Einfluss auf die Politik, da viele Bischöfe und Äbte gleichzeitig weltliche Fürsten waren. • Der Papst beanspruchte eine übergeordnete Machtposition und griff häufig in die Politik der europäischen Königreiche ein (z. B. Investiturstreit). • Durch die Exkommunikation konnte die Kirche Druck auf weltliche Herrscher ausüben, da die Exkommunikation als Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gläubigen eine ernsthafte Bedrohung darstellte. 4. Bildung und Kultur • Die Kirche war das Zentrum von Bildung und Wissensbewahrung. Klöster dienten als Orte der Gelehrsamkeit, an denen Manuskripte abgeschrieben und Wissen aus der Antike bewahrt wurde. • Geistliche waren oft die einzigen, die lesen und schreiben konnten, was ihnen in einer stark analphabetischen Gesellschaft großen Einfluss verschaffte. Fazit Die katholische Kirche war im Feudalismus allgegenwärtig und verband geistliche, weltliche und wirtschaftliche Aspekte. Sie trug dazu bei, das Feudalsystem zu stabilisieren, und war zugleich ein wichtiger Akteur in der politischen und gesellschaftlichen Dynamik des Mittelalters. Ihr Einfluss reichte bis in alle Lebensbereiche und war wesentlich für die Struktur und Stabilität der feudalen Gesellschaft. Seite 4 von 5 Angekommen im 21. Jahrhundert?
Da Heinz (das bin ich) ruft den Manfred an (das
ist der Bischof von Linz, den der Münichholzerwald
zugeordnet ist. „Hallo Manfred, servus. Heute
Nacht habe ich eine gute Idee bekommen.
Der Wald in Münichholz gehörte ja vor tausend
Jahren, oder noch länger, genau weiß man das
nicht, einem Bauer aus Münichholz. Der wurde von
einem Grafen enteignet und zum Leibeigenen
dekretiert. Danach musste der Bauer für die
Bewirtschaftung des Waldes Pacht zahlen. Wie
dann dem Grafen sein Pferd gestorben ist, hat er
dann den Wald euch geschenkt, damit ihr sonntags
mit den Gläubigen in der Kirche für das Pferd
betet, damit es auch in den Himmel kommt. So
ungefähr war das doch. Genaueres weiß man ja
nicht. Nachdem du mit dem Wald eh nie etwas
anfangen konntest, könntest du ihn einfach der
Münichholzer Bevölkerung schenken. Was sagst du
dazu?“ Na ja,“ sagt da Manfred, „das
hört sich gar nicht so schlecht an. Mein
Boss, da Bergoglio, der jetzt Papst ist, hat eh
vor kurzem im TV gesagt, dass die Kirche wieder
eine arme Kirche werden soll. Wenn wir den
Münichholzer Wald wieder verschenken, werden wir
um 0,000001 Promille ärmer. Ganz im Sinne von
Bergoglio. Das wird ihm sicher gefallen. Auch
hat Jesus zu seinen Aposteln gesagt, dass geben
seliger ist als nehmen. So steht es zumindest in
der Apostelgeschichte. Bevor ich etwas dazu
sagen, möchte ich jedoch noch eine
Expertenmeinung einholen. Ich kenne im
Kindergarten einen Jungen, den werde ich
fragen.“ „Moment einmal, das ist doch noch ein
Kind, was soll den ein Kind dazu sagen können?“,
fragte ich. „Gerade deshalb“, sagt der
Manfred, „schon Matthäus sagte: Wenn ihr nicht
werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das
Himmelreich kommen.“
Manfred ruft im Kindergarten an. „Hallo Seppel, wie war das doch damals mit der Apfeltorte, die dir dein Onkel geschenkt hat?“ Darauf sagt da Seppel: „Mein Onkel hat einem Kind seine Torte weggenommen. Das Kind hat danach sehr geweint, aber das war meinem Onkel egal. Dann hat er mir die Torte geschenkt. Anfangen habe ich damit nichts können, weil ich keine Apfeltorte mag, deshalb habe ich sie in den Kindergarten mitgenommen. Die Kinder waren begeistert, sie wollten sie gleich haben. Zuerst dachte ich mir, warum soll ich denen die Torte schenken, ich werde eh nur von allen ständig gehänselt. Dann habe ich sie aber doch verschenkt. Ich sage dir, plötzlich war alles ganz anders. Ich wurde nicht mehr gehänselt, ganz im Gegenteil, die Kinder sagten zu mir, dass ich ein ganz lässiger Typ bin, mit dem sie wieder viel spielen werden“. „Na ja,“ denkt sich der Manfred, „wenn wir den Münichholzern ihren Wald wieder schenken, dann werden sie vielleicht auch wieder etwas offener zu uns sein.“ Darauf ruft er den Papst an: „Hallo Bergoglio, was meinst du, sollen wir uns wieder mehr um unsere Nächsten kümmern und nicht nur um unsere Besitztümer?“ Darauf sagt da Bergoglio: „Sitzt du auf den Ohren? Das predige ich doch schon die längste Zeit. Aber ich bin selbst auch nur ein Gefangener unserer tausendjährigen Tradition und diese hat sich noch nie um die Wahrheit gekümmert, immer nur um ihr Ansehen, obwohl Jesus schon sagte: Ich bin die Wahrheit, wer die Wahrheit hat, hat mich! Also, geh hin und mach das, was du für richtig und wahr hältst. Ein Bischof darf kein Feigling sein.“ Denkt sich der Heinz: „Na Hallo, könnte es sein, dass die beiden im 21. Jahrhundert angekommen sind?“ Seite 5 von 5 |